eventteam zu Pandemiezeiten - im Gespräch mit Joachim und Tobi

30.04.2021


Seit über einem Jahr steht nun die Veranstaltungsbranche aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beinahe still – und so auch eventteam.

Im persönlichen Gespräch mit Joachim (Geschäftsführender Gesellschafter) und Tobi (Geschäftsführer) erzählen die beiden nicht nur wie sie die letzten Monate während der Pandemie im Unternehmen erlebt haben sondern teilen auch ihre ganz persönlichen Herausforderungen und Ängste in dieser Zeit.  

Die beiden geben einen Einblick in den neuen, aktuellen Alltag bei eventteam und blicken schließlich gemeinsam optimistisch in eine ungewisse Zukunft der gesamten Branche.


„Immer wenn Risiken da sind, sind auch Chancen da.“
 
Joachim Hipp


„Immer wenn Risiken da sind, sind auch Chancen da.“
 
Joachim Hipp

Zunächst erst einmal: Wie geht es euch zurzeit? Befindet ihr euch gerade eher in der Phase des „Corona-Blues“ oder seid ihr schon in einem „Frühjahrs-Motivations-Hoch“ (auch wenn der Frühling gerade noch ein bisschen auf sich warten lässt)?

Tobi: Schwer zu sagen. Da bin ich schon sehr ambivalent! Generell motiviert mich das Frühjahr ja immer. Es wird wärmer, es wird heller und die Stimmung wird bei nahezu allen dadurch viel angenehmer. Speziell in diesem Jahr, mitten in der Corona-Pandemie, verbinde ich diese Jahreszeit jedoch vor allem mit einer Art Aufbruchsstimmung und einer Aussicht auf eine bessere Zeit nach dem langen Winter. Umso mehr betrübt es mich, dass es mit der positiven Pandemieentwicklung nicht so schnell vorangeht, wie ich es mir zum Jahreswechsel erhofft hatte.

Joachim: Ja, ich befinde mich eigentlich auch abwechselnd in beiden Phasen. Das ist auch das Besondere an der ganzen Situation. Man hat manchmal Hoffnungen und am nächsten Tag hat man wieder keine. Dann denkt man es geht voran, dann doch wieder nicht. Dementsprechend schwanken meine Stimmungslagen total.

Blicken wir mal zurück auf das letzte Jahr. Im Frühjahr 2020 haben sich die ersten Auswirkungen der Corona-Pandemie auch im Tagesgeschäft von eventteam platziert. Könnt ihr beschreiben, wie ihr diese Zeit für euch im Unternehmen erlebt habt?

Tobi: Rückwirkend erwische ich mich schon dabei, dass ich mir manchmal denke, ob ich im März des vergangenen Jahres nicht auch ein wenig naiv im Hinblick auf die einsetzende Entwicklung war. Da passiert etwas im fernen China, Zufahrtsstraßen werden gesperrt und ganze Städte werden abgeriegelt. Und bei all dem internationalen Reiseverkehr und in dieser globalen Wirtschaft soll dies nicht über Landes- oder Kontinentalgrenzen bis vor meine Haustüre kommen…?!
Völlig unwissend habe ich das Ganze also zu Beginn eher als eine sehr schleichende Entwicklung wahrgenommen, die dann plötzlich rasant an Tempo aufgenommen hat.

Ich erinnere mich noch genau an diesen einen Sonntag im März, als ich auf der Couch saß und sich Jens Spahn dafür ausgesprochen hatte, dass Veranstaltungen mit mehr als tausend Personen nicht mehr stattfinden sollten. Mein Griff ging direkt zum Handy und der Chat mit Joachim ging los. Mit diesem Tag begann für mich eine wahnsinnige Dynamik in diesem Thema.

Joachim:  Letztendlich ist dies eine Situation, die ich in 25 Jahren im Unternehmen und 60 Jahren des eigenen Lebens einfach nie erlebt habe. Ich habe relativ schnell für mich festgestellt, dass ich einfach auf nichts Hilfreiches zurückgreifen kann, weil es diese Situation noch nicht gab. Und trotzdem darf man den Kopf nicht in den Sand stecken. In dem einen Moment wird der Spielbetrieb in den Konzerthäusern eingestellt und direkt im nächsten Moment muss man eigentlich schon wieder anfangen sich darauf vorzubereiten, dass es plötzlich wieder losgehen kann.

Zu Beginn waren wir eigentlich nur mit dem „Jetzt“ beschäftigt und damit, wie wir zurechtkommen. Wir haben alles irgendwie geregelt. Und obwohl man mit allen in der gleichen Situation ist, ist man doch wieder auf sich allein gestellt und muss schauen wie man damit klarkommt, denn niemand hat eine Lösung für das Problem. Und das ist dann ganz komisch, wenn man anspruchsvolle Entscheidungen treffen muss, ohne auf etwas zurückgreifen zu können und stattdessen nur in leere Gesichter schaut - inklusive dem eigenen Spiegelbild.

Rückblickend stimmt es uns aber sehr glücklich, dass wir es als Betrieb ganz gut hinbekommen haben, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dazu gehört zum einen, das Unternehmen wirtschaftlich gut dadurch zu steuern, ohne dass man eine Vorstellung davon hatte wohin das Ganze noch führt. Sowie zum anderen eben auch zu versuchen bedeutsame Beziehungen im Betrieb weitestgehend aufrechtzuerhalten - intern wie extern.

Wir haben zu unseren maßgeblichen Kunden immer noch einen permanenten und guten Kontakt, auch in der aktuellen Lage. Ebenso ein Großteil der für uns entscheidenden Menschen und Mitarbeiter:innen im Unternehmen konnten wir bei uns behalten.

Und wenn wir es schaffen sollten, auch weiterhin solch bedeutsame Beziehungen aufrechtzuerhalten, dann finde ich das am Ende ein ganz, ganz tolles Ergebnis.

Was würdest du sagen, war die größte Herausforderung für dich als Geschäftsinhaber? War es die von dir schon eben beschriebene Unwissenheit?

Joachim: Also wir sind immer so vorgegangen, uns mit anderen zu beraten und auszutauschen, Meinungen einzuholen und so schließlich bestmöglich zu handeln. Aber ja, das war und ist eben einfach sehr schwierig. Was ich noch immer als relativ herausfordernd für mich empfinde, ist die Tatsache, dass wir als Betrieb gegenüber unseren Mitarbeitern:innen in unseren Möglichkeiten so stark limitiert sind.

Klar, wir können uns um die Erhaltung der Arbeitsplätze kümmern und auch um das Kurzarbeitergeld, aber wir haben nicht mehr die Möglichkeit uns um das „Zusammensein“ zu kümmern. Das, weshalb wir das Ganze eigentlich machen. Die emotionale Beziehung zum Mitarbeiter:in zu haben, den persönlichen Austausch mit Menschen, das Arbeiten im Team – Gastgeber sein. All das können wir jetzt gerade nicht mehr bieten und das macht mir schon zu schaffen.

Hat sich die Corona-Pandemie auch auf euer Privatleben ausgewirkt? Kann man z.B. sagen, dass sich euer Tagesablauf, wie bei vielen von uns, „entschleunigt“ hat?

Joachim: Also kurzzeitig dachte ich, ich kann Dinge machen, die ich schon immer machen wollte (*lachend). Aber dem ist nicht so. Nicht nur, weil im Betrieb natürlich trotzdem wahnsinnig viele Dinge anstehen, sondern weil mir momentan auch die innere Ruhe fehlt. Eine Pandemie ist eben kein Urlaub - man ist noch nicht in Rente. Auch mir fehlt die Basis. Jeder leidet auf eine Art und Weise unter der jetzigen Situation und hat über den gesamten Zeitraum Energie verbraucht. Ich sehne mich insgesamt einfach nach einem positiven Gefühl. Trotz allem bin ich persönlich aber sehr glücklich darüber, dass ich aktuell niemanden in meinem Umfeld kenne, der mit bleibenden Schäden erkrankt ist und ich hoffe sehr, dass dies so bleibt.

Tobi: Privat ergeht es uns nicht anders als allen anderen berufstätigen Eltern mit kleinen oder vermutlich auch mit großen Kindern. Auch wir gehen auf dem Zahnfleisch. Zu Beginn half es uns tatsächlich sehr, dass meine Frau ihr kleines Stadtteilcafé in Hamburg-Eimsbüttel pandemiebedingt schließen musste und wir so zumindest erstmal die Kinderbetreuung sicherstellen konnten. Dies war natürlich nur eine Übergangslösung. Mittlerweile hat sie ihr Café längst wieder geöffnet und versucht mit „to go“ zumindest einen Teil der fixen, monatlichen Kosten zu decken. Daher geben wir uns heute eher die Klinke in die Hand und sind im maximalen Funktionsmodus unterwegs. Da ist kein Raum und keine Zeit zum Entschleunigen - es fehlt eher die Kraft zum Beschleunigen. Gleichzeitig sage ich mir jedoch auch immer, dass wir Zwei zum Glück noch unseren Berufen nachgehen können. Wenn ich dabei an andere in unserer oder auch in anderen Branchen denke, ist dies leider aktuell nicht mehr überall so.

Wie sieht denn die Situation aktuell bei eventteam aus?

Joachim: Naja, zusammenfassend kann man sagen, dass wir eben immer noch keine Arbeit für den Großteil unserer Mitarbeiter:innen haben. Und das haben wir jetzt seit über einem Jahr nicht und wir wissen auch nicht, wann wir wieder Arbeit haben werden. Zwar konnten wir im Spätsommer 2020 zwischenzeitlich wieder einige Anläufe unternehmen und z.B. in der Elbphilharmonie als Gastgeber Veranstaltungen unter bestimmten Voraussetzungen umsetzen, doch letztendlich haben wir zurzeit operativ keine Arbeit. Für die administrativen Verwaltungsebenen wie z.B. das Personalwesen, das Finanzwesen oder auch die IT ist ein gewisses Volumen an Arbeit da, aber auch das reicht nicht für alle Kollegen:innen.

Dennoch ist mit der Zeit auch mehr Sicherheit für den Betrieb eingetreten. Wir haben weiterhin die Zusage für Kurzarbeitergeld und mittlerweile haben wir auch durch die staatlichen Hilfsprogramme finanzielle Unterstützung bekommen. Ohne diese es jetzt auch gar nicht mehr gehen würde.

Wenn es für die Veranstaltungsbranche irgendwann in diesem Jahr wieder losgehen sollte, dann sind wir aufgrund unserer Kunden wahrscheinlich verhältnismäßig früh dabei. Und zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, dass wir es bis dahin wirtschaftlich, aller Voraussicht nach, durchhalten werden.

Man hört zwischen den Zeilen heraus, dass ihr beide trotz des momentan eingestellten Veranstaltungsbetriebes relativ gut ausgelastet seid. Mit welchen Themen beschäftigt ihr euch denn gerade?

Joachim: Ja in der Tat, mein gewohntes Arbeitspensum hat sich eigentlich nicht verändert, auch wenn man das denken könnte. Die Themen sind nur andere als vorher.

2020 bestand in erster Linie darin, die finanziellen Möglichkeiten und Unterstützungsprogramme kennenzulernen und dafür zu sorgen, dass man an diesen Hilfsprogrammen teilnehmen kann. Dadurch können wir heute unsere wirtschaftliche Basis besser einschätzen und sind zumindest in der Lage die jetzige Zeit zu nutzen um uns intern mit betrieblichen Maßnahmen zu beschäftigen.

Für mich persönlich wird ein Thema immer präsenter und das ist, dass ich wieder ein Jahr älter geworden bin und wieder ein Jahr näher an der Zeit bin, in der ich nicht mehr arbeiten kann oder auch will. Am Ende der Pandemie bin ich über 60 und das war ich vorher nicht (*schmunzelt).

Somit beschäftigen wir uns vor allem damit Abläufe, Prozesse und Profile im Unternehmen zu hinterfragen, zu bewerten, anzupassen und zu optimieren – nicht nur in Betracht auf meine eigene Position im Betrieb, sondern auch um später relativ schnell wieder in eine Vorwärtsbewegung zu kommen.

Kann man also schon sagen, dass ihr trotz allem versucht, das bestmögliche aus dieser Zeit heraus zu holen?

Tobi: Klar, für mich persönlich ist es in dieser Zeit aber auch die einzige Alternative. Gerade jetzt brauche ich Ziele, da ich diese mit der Zukunft verbinde. Und die Zukunft wird wieder besser! Selbstverständlich muss man sich um das finanzielle Überleben kümmern und die Gewissheit haben, dass es mit dem Unternehmen weitergeht. Doch dann muss man in Aktion treten und die Themen von Morgen angehen, um die Zeit zu nutzen und in mancherlei Aufstellungen und Abläufen besser zu sein als vorher.

Joachim: Eben! Immer wenn Risiken da sind, sind auch Chancen da. Und immer, wenn Chancen da sind, sind diese meist auch mit Risiken verbunden. Gerade in dieser Zeit, muss man schauen, wo die Chancen liegen und in unserem Fall, gehört die Gewinnung neuer Projekte und Kunden dazu.

Habt ihr hierfür ein konkretes Beispiel?

Tobi: Ja und das wirkte manchmal schon ein wenig paradox. Die Veranstaltungswelt steht still und gleichzeitig geht es im betrieblichen Alltag insbesondere um das, was morgen passiert.
Wir haben die Zeit also versucht zu nutzen und haben neben innerbetrieblichen Maßnahmen z.B. an Ausschreibungen teilgenommen. Dabei konnten wir auch den ein oder anderen Kunden wieder für uns gewinnen bzw. weiterhin davon begeistern, dass wir der richtige Partner sind. Konkret bedeutet das, dass wir erneut Partner der Stage Entertainment sind und auch die Hamburg Messe und Congress GmbH mit unserem Konzept davon überzeugt haben auch in Zukunft mit uns zusammenzuarbeiten.

Wenn also auf der Reeperbahn wieder allabendlich Besucher über den roten Teppich des Operettenhauses flanieren oder sich der Bühnenvorhang der Neuen Flora hebt, werden wir in den beiden Hamburger Stadttheatern der Stage Entertainment mit unseren Teams dabei sein und für das Hospitality-Management vor Ort verantwortlich sein. Dies freut mich besonders, weil die Betreuung von Musicalhäusern ja quasi zur eventteam-DNA gehört. Mit dem Musical Buddy Holly im damaligen Hamburger Freihafen fing schließlich 1994 alles an.

Zusätzlich werden wir auch in Zukunft weiterhin die Eigenveranstaltungen der Hamburg Messe betreuen und freuen uns dabei wieder auf zigtausende internationale Besucher, welche die Internorga, die WindEnergy oder auch die SMM besuchen. Zeitgleich gehört zu dieser Kooperation auch die Zusammenarbeit mit dem neuen CCH, welches nach seiner Revitalisierung Kongress- und Veranstaltungsbesucher aus der ganzen Welt willkommen heißen wird. Für mich persönlich ist das neue Congress Centrum Hamburg die Elbphilharmonie der MICE-Branche. Alle werden kommen wollen und erleben dabei unseren Hospitality-Service. Das ist für mich etwas ganz Besonderes und motiviert mich sehr! Die Welt wird wieder zu Gast in Hamburg sein und wir sind dabei.

Wenn wir mal in die Zukunft schauen, was sind eure Hoffnungen bzw. Wünsche in Bezug auf die Entwicklung der Pandemie - generell als auch speziell für eure Branche?

Joachim:  Wir stehen gesellschaftlich vor einer riesigen Herausforderung und gefühlt wird diese gerade auch immer größer und schwieriger zu bewältigen. Es macht manchmal den Anschein, als sei keine gemeinsame Orientierung mehr da und wie diese sich wiederfinden wird, kann ich aktuell nicht voraussagen. Fakt ist, es macht was mit den Menschen und vor allem mit der Gesellschaft. Das ist insgesamt eine viel größere Herausforderung als diese eine ganz Spezielle, die unsere Branche hat.

Somit sind wieder alle betroffen - auch die, die gerade gar nicht leiden. In unserer Branche wird sich der Markt einfach verändern.

Wir als eventteam sind mit unserem Kundenportfolio vielleicht gar nicht direkt so sehr berührt davon, weil wir eben feste Verträge mit öffentlich getragenen Veranstaltern als auch Häusern haben, die stabil sind und es vermutlich auch in Zukunft sein werden.

Mittelfristig muss man sowohl im Veranstaltungs- als auch im gesellschaftlichen Bereich neue Modelle finden, mit den man arbeiten kann. Es wird vermutlich nicht der Tag kommen, an dem alles genauso ist wie es vorher war. Dazwischen sind viele einzelne Schritte.

Es kann nicht sein, dass sich eine Gesellschaft nicht treffen darf und sich nicht austauschen kann. Das tut nicht gut. Und an dieser Stelle müssen Modelle herbeigeführt werden, die dies wieder ermöglichen. Sei es über die ausgebauten Testmöglichkeiten, wie z.B. beim Pilotprojekt in der Berliner Philharmonie, über den Impffortschritt oder grundsätzlich bessere Analysen des Infektionsgeschehen von z.B. Veranstaltungsstätten. Das Ziel ist es einen Umgang mit der jetzigen Situation zu finden, unabhängig vom alltäglichen Inzidenzwert.

Tobi:  Ich habe für mich eine völlig neue Begrifflichkeit im Rahmen dieser Pandemie kennenlernen dürfen: Alles drehte sich plötzlich um Systemrelevanz. Gemäß der allgemeingültigen Definition sind wir das ja auch nicht. Wir sind kein Supermarkt, keine Apotheke und auch keine Tankstelle. Ohne uns bricht das sogenannte „System“ nicht zusammen. Dennoch ist unsere tagtägliche Arbeit, meiner Meinung nach, relevant für die Gesellschaft. Auch wir tragen einen gewissen Teil dazu bei, dass sich Menschen überhaupt austauschen oder sich an schönen und besonderen Erlebnissen des Lebens erfreuen können. Deshalb ist das was wir machen für mich gesellschaftsrelevant. Denn ohne Veranstaltungen, kulturelle Erlebnisse oder die damit verbundene Kommunikation wird eine Gesellschaft nie und nimmer existieren können. Unsere Sehnsucht nach all dem, sei es privat oder beruflich, ist doch riesengroß. Die zunehmenden digitalen Möglichkeiten sind eine super Ergänzung im Angebot, jedoch ersetzt nichts das persönliche Erlebnis oder die Begegnung. Das ist Fakt und eine gewonnene Gewissheit, mit der ich ein Jahr nach der Pandemie positiv gestimmt leben kann und welche mich für die Zukunft antreibt.

Ein wenig Geduld werden wir wohl leider noch haben müssen. Eines Tages werden wir jedoch wieder in der Elbphilharmonie Gäste willkommen heißen, in der Berliner Philharmonie die Plätze anweisen, den Gast aus Peking im CCH sein Badge für den Kongress ausgeben oder in der Bremer ÖVB-Arena die Garderobe für zehntausend Konzertbesucher herausgeben. Am Ende wird auch wieder das Gefühl da sein, dass der nächste Tag eine große anstehende und kaum zu lösende Herausforderung sein wird. Aber nach mehr als einem Jahr Corona, freue ich mich über genau solch eine Herausforderung. Endlich sozusagen wieder ein positives Problem des schmerzlich vermissten betrieblichen Alltags!

Optimistische Schlussworte! Schwimmen dennoch ein wenig gesunde Skepsis oder auch ein paar Bedenken mit?

Joachim: Ja, es wird nicht leichter. Es ist über ein Jahr her, dass wir Veranstaltungen gemacht haben. Man muss erst einmal wieder das Vertrauen gewinnen, dass wirklich etwas auf langfristiger Basis stattfinden wird und es sich ernsthaft lohnt etwas zu investieren und sich zu engagieren. Das gilt für die Mitarbeiter:innen als auch für Veranstalter. Man ist müde von dieser Zeit und es ist eine Herausforderung hier wieder anzuknüpfen.

Für uns heißt das, wenn die Bedingungen wieder so sind, dass Veranstaltungen stattfinden können, werden wir vermutlich mit mehr Dingen beginnen als wir aufgehört haben. Wir müssen dann nicht nur alle Mitarbeiter:innen, die über die ganze Zeit bei uns geblieben sind, kurzfristig wieder aktivieren, sondern definitiv auch eine Menge neue Mitarbeiter:innen rekrutieren und einarbeiten.

Tobi: …und darüber hinaus hoffe ich, dass sich viele unserer ehemaligen Kollegen:innen, welche sich leider temporär umorientieren mussten, auch tatsächlich wieder den Weg zu uns zurück finden. Das wäre eine große Freude!

Joachim: Wir können es nicht erwarten wieder im Einsatz zu sein!  Auch wenn es dann vielleicht etwas holprig anlaufen wird – wann auch immer das sein wird.

Abschließend möchte ich aber noch einen großen Dank an unsere Mitarbeiter:innen aussprechen. In den letzten Monaten standen wir als eventteam immer parat. Egal wann, wie und wo etwas stattfand, etwas wieder abgesagt worden ist oder ähnliches passiert ist. Die Mannschaft stand einfach immer da – und das finde ich einfach großartig. DANKE!